Im Vorfeld der Partie hatte Trainer Sascha Belz bereits darauf hingewiesen, dass der TV Tamm keine Laufkundschaft sein würde. Zwar rangieren die Gäste auf dem letzten Tabellenplatz, jedoch zeigten diese in den vorangegangenen Spielen eine aufsteigende Tendenz und verloren ihre Spiele teils nur sehr knapp. Außerdem musste die HSG auf den an der Schulter verletzten Lucas Pecoroni sowie auf den erkrankten Abwehrchef Philipp Nentwich verzichten. Nichtsdestotrotz war die HSG der große Favorit und wollte vor heimischer Kulisse die beeindruckende Heimserie ausbauen.
Die Anfangsphase der Partie verschliefen die Murrtaler komplett. In der Abwehr agierte man zu schlafmützig und war nicht auf der Höhe. Besonders zu nutzen wusste dies Markus Käfer vom TV Tamm, der vom Kreis in den ersten 9 Minuten 5 Tore erzielen konnte. Die Quittung war ein 3:6 Rückstand. Im Anschluss kam die HSG etwas besser ins Spiel und konnte nun in der Offensive den einen oder anderen Akzent setzen. Durch einen 4:0 Tore-Lauf konnte man in der 14. Minute mit 7:6 erstmals in Führung gehen. Wer nun dachte die HSG bekommt das Spiel unter Kontrolle und kann sich etwas deutlicher absetzen, der sah sich getäuscht. Durch eine schlechte Chancenverwertung und ein zu nachlässiges Abwehrverhalten geriet die HSG wieder in Rückstand. Ein letztes Aufbäumen vor der Halbzeit bescherte den noch erträglichen Pausenstand von 14:15.
Trainer Sascha Belz war mit der Einstellung seines Teams alles andere als zufrieden. In der Offensive zu statisch und ideenlos, in der Abwehr zu schläfrig und zu brav. Speziell die schlaffe Deckungsarbeit war Trainer Belz ein Dorn im Auge. Die Abstände zwischen den einzelnen Positionen waren deutlich zu groß, weshalb es immer wieder Lücken gab, welche die Gäste zu Torerfolgen nutzen konnten. Dass es die HSG besser kann hat Sie bereits in vielen Spielen diese Saison unter Beweis gestellt. Der HSG-Coach appellierte deshalb an den Kampfgeist und den Willen seiner Truppe auch mal den Extraschritt zu machen und auch mal dorthin zu gehen wo es weh tut um dem Spiel noch eine Wende zugunsten der Hausherren zu geben.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit bot sich den Zuschauern in der Sulzbacher Sporthalle jedoch zunächst das gleiche Bild wie in Hälfte eins. Die Abwehr hatte weiterhin ihre Probleme die gegnerischen Angriffe zu stoppen und kassierte weiterhin fleißig Tore. Erschwerend kamen noch einige unnötige Zeitstrafen hinzu, welche die HSG zu schlucken hatte. Dies führte dazu, dass der TV Tamm sich leicht von der HSG absetzen konnte (19:22 in der 41. Minute). Hier nahm Sascha Belz eine Auszeit um seine Mannen auf die restliche Spielzeit nochmals einzustimmen und wertvolle Tipps mitzugeben. Angetrieben von einem bärenstark aufspielenden Jonathan Leipold und einem am Kreis unermüdlich ackernden Andreas Vogelmann schaffte die HSG peu à peu die Wende. In Minute 47 war bei einem Zwischenstand von 23:23 der Ausgleich hergestellt. Die Fans in der Sulzbacher Sporthalle hatten nun auch den Ernst der Lage erkannt und peitschten ihr Team nach vorne. So folgte kurz darauf die 25:23 Führung für die HSG. Die HSG wäre wohl schon in dieser Phase der Partie weggezogen, jedoch verhinderte eine doppelte 2-minütige Unterzahl dieses Unterfangen. Resultat war der 26:26 Ausgleich in der 52. Spielminute. Von da an spielte jedoch nur noch ein Team, die HSG! Durch eine harte Vorbereitung auf die Saison und dank großer mentaler Stärke und dem absoluten Willen auch solche Spiele gewinnen zu wollen konnte die HSG in der Schlussphase nochmal eine Schippe drauflegen und sezierte den Gegner nach allen Regeln der Kunst. Innerhalb von 7 Minuten legte man einen 7:0 Tore-Lauf hin und hatte sich in Minute 59 einen Vorsprung von 33:26 herausgespielt. Das letzte Gegentor war nur noch Makulatur und so endete die Partie mit einem letztlich klaren 33:27 Heimsieg für die HSG. Der Spruch „am Ende kackt die Ente“ beschreibt dieses Spiel sehr gut. Die HSG ließ sich zu keinem Zeitpunkt des Spiels abschütteln und überstand auch kritische Situationen ohne groß Schaden zu nehmen. Wenn es aber in die entscheidende Phase geht kann die HSG noch einen Gang höher schalten und auch solche Spiele gewinnen. So kann es in dieser Saison auch zum ganz großen Wurf reichen. Beste Torschützen auf Seiten der HSG waren Andreas Vogelmann mit 8 Treffern, der den erkrankten Philipp Nentwich hervorragend vertreten konnte, sowie Jonathan Leipold, der selbst gesundheitlich etwas angeschlagen zu herausragenden 7 Toren kam und sich als Antreiber in diesem Spiel hervortat.
Mit diesem Sieg ist die HSG weiterhin auf Platz eins der Tabelle. Im nächsten und gleichzeitig letzten Spiel im Jahr 2017 geht es am nächsten Samstag, den 16.12.2017 zum SKV Oberstenfeld 2. Spielbeginn ist um 18 Uhr. Das Team aus Oberstenfeld konnte in letzter Zeit einige Achtungserfolge verzeichnen und gewann sogar gegen die HSG Marbach/Rielingshausen. Mit der richtigen Einstellung und einer konzentrierten und professionellen Leistung ist der HSG Sulzbach-Murrhardt aber auch hier ein Sieg zuzutrauen, was die Herbstmeisterschaft bedeuten würde. Über lautstarke und zahlreiche Unterstützung der Fans freut sich die HSG auch im letzten Spiel 2017.
Es spielten: Julian Danner, Johannes Hofmann (beide Tor), Michael Müller, Tizian Lang (1), Benedikt Strozynski (4), Fabian Weller (1), Renat Habibullin, Fabian Fritz (5), Jonathan Leipold (7), Christoph Boitin (1), Andreas Vogelmann (8), Tobias Gruber (2), Julian Weller (4/2)