Zu Beginn der Partie zeigte sich die HSG wach und aufmerksam. Im Angriffsspiel lief der Ball flüssig durch die eigenen Reihen und man nutzte die sich bietenden Chancen konsequent. In der 8. Spielminute ging die HSG daher folgerichtig mit 5:3 in Führung. In der Folge konnten die Hausherren aus Ludwigsburg jedoch eine Schippe drauflegen und wieder zur HSG aufschließen. Entscheidend daran beteiligt war die Defensivabteilung der HSG, die keinen Zugriff auf die starken Rückraumschützen des HB Ludwigsburg bekamen. So fielen immer wieder recht einfache Tore aus dem Rückraum. Jedoch konnten sich auch die Gastgeber zu keinem Zeitpunkt entscheidend absetzen. Das Spiel verlief in der ersten Hälfte sehr ausgeglichen. Beweis dafür ist, dass ab der 10. Minute bei einem Spielstand von 6:6 bis zur 29. Minute bei einem Spielstand von 16:16 kein Unentschieden ausgelassen wurde!! In der letzten Minute der ersten Halbzeit konnten jedoch die Gastgeber noch zweimal netzen und deshalb verabschiedete man sich mit einem Zwischenstand von 16:18 aus Sicht der HSG in die Pause.
Großes Manko im Spiel der HSG war die Abwehrarbeit. Trainer Sascha Belz merkte an früher auf die Rückraumschützen herauszurücken, in der Abwehr konsequenter zu verschieben und sich gegenseitig auszuhelfen, um auch den Torhütern das Spiel zu vereinfachen. 18 Tore in einer Hälfte waren einfach zu viel, selbst wenn man gegen das offensivstärkste Team der Liga antrat. Offensiv gab es auf Seiten der HSG keine großen Korrekturen. Hier zeigte man sich in der ersten Hälfte variabel. Im Abschluss hätte jedoch die eine oder andere Chance besser verwertet werden können.
Die HSG kam hochmotiviert aus der Kabine und wollte den 2-Tore-Rückstand so schnell wie möglich wettmachen. Zunächst gelang es den Rückstand auf ein Tor zu verkürzen, ehe man in der 40. Minute bei einem Spielstand von 21:21 den Anschluss herstellen konnte. Entscheidenden Anteil daran hatten Johannes Hofmann im Tor, der starke Paraden zeigte, sowie Philipp Nentwich am Kreis, der in dieser Phase des Spiels auftrumpfte und mehrere Tore erzielen konnte. Fortan hatte man als Zuschauer das Gefühl, die HSG bekommt das Spiel in den Griff und es schien so als ob man die stärkere Mannschaft sei. Die Abwehr stand sehr sattelfest und der Rückraum des HB Ludwigsburg kam bei weitem nicht mehr so gut zur Geltung wie noch im ersten Durchgang. Auch in der Offensive spielte man clever und geduldig und nutzte die sich bietenden Chancen konsequent. Folgerichtig konnte sich die HSG bis zur 50. Minute auf 28:25 absetzen. Lucas Pecoroni und Fabian Fritz konnten in dieser Phase des Spiels besonders auftrumpfen und waren maßgeblich daran beteiligt, dass die Führung 3 Tore betrug. Als jeder dachte die HSG schaukelt das Spiel über die Zeit kam Ludwigsburg wieder ins Rollen. Innerhalb von 2 Minuten war der 3-Tore-Vorsprung verspielt und es stand wieder Unentschieden. Ursache dafür waren leichte Ballverluste im Angriff sowie eine schlechte Wurfauswahl, was die Hausherren eiskalt bestraften. Auch in der Folge war die HSG nicht mehr so griffig wie zuvor und ließ einige gute Gelegenheiten liegen in Führung zu gehen. So entwickelte sich ein wahrer Handballkrimi. In der 57. Minute beim Stand von 30:30 war der Spielausgang komplett offen. In solchen Phasen kann jede Situation spielentscheidend sein. In der Vergangenheit hat die HSG bereits unter Beweis gestellt in der „Crunch-Time“ noch eine Schippe drauflegen zu können. An diesem Abend war dies leider nicht so. Nachdem die HB Ludwigsburg mit 32:30 in Führung gehen konnte schaffte man lediglich noch den Anschluss zum 32:31 Endstand. Der stark spielende Fabian Fritz hatte von Rechtsaußen die Gelegenheit die Partie kurz vor Schluss auszugleichen, scheiterte jedoch unter starker Bedrängnis am Torhüter der Hausherren. Die HSG hätte für diese Aktion gerne einen Siebenmeterpfiff gehabt, jedoch blieb die Pfeife der Unparteiischen stumm und die HSG musste die zweite Saisonniederlage hinnehmen. In der Tabelle rutscht man somit aktuell auf den fünften Tabellenplatz ab, was jedoch dem Umstand geschuldet ist, dass die HSG ein respektive zwei Spiele weniger absolviert hat als die Konkurrenz.
In der Tabelle rückt die Spitze nun enger zusammen, jedoch hält die HSG weiterhin alle Trümpfe in der Hand. Es heißt nun sich wieder neu zu fokussieren und aus seinen Fehlern zu lernen um gestärkt daraus hervor zu gehen und eine neue Serie zu starten. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich bereits in der kommenden Woche am Sonntag, den 04.02.2018 um 18:45 Uhr in der Trauzenbachhalle in Murrhardt. Gegner ist Liganeuling CVJM Möglingen, der das Hinspiel gegen die HSG gewann. Diese Scharte möchte man gerne auswetzen und das Spiel erfolgreich gestalten. Gelingen kann dies nur mit einer konzentrierten Leistung der Spieler und lautstarken Heimfans, die die HSG zum Sieg tragen.
Es spielten:Julian Danner, Johannes Hofmann (beide Tor), Tizian Lang, Benedikt Strozynski (4/1), Fabian Weller, Lucas Pecoroni (7), Christoph Boitin (2), Michael Müller, Philipp Nentwich (4), Fabian Fritz (6), Jonathan Leipold (5), Andreas Vogelmann, Tobias Gruber, Julian Weller (3/2)