Die Gäste aus dem Stuttgarter Norden hatten bislang keine gute Runde gespielt und konnten lediglich gegen den TV Großbottwar einen Punktgewinn erzielen. Daher rechnete sich die HSG einiges aus. Jedoch musste man gleich auf drei Akteure verzichten. Andreas Vogelmann fiel aufgrund von Hüftproblemen aus, Benedikt Strozynski musste krankheitsbedingt passen und Tizian Lang weilt derzeit im Urlaub. Nichtsdestotrotz wollte die HSG nach zuvor doch eher schwachen Leistungen eine Reaktion zeigen und über den Kampfgeist ins Spiel finden.
Dies gelang zu Beginn auch recht gut. Man hielt gut dagegen und das Spiel war eine offene Angelegenheit. Bis zum Stand von 6:6 in der 13. Spielminute ließ man kein Unentschieden aus. Danach konnte sich die HSG durch Tore von Michael Müller und zweimal Lucas Pecoroni bis zur 17. Minute auf 9:6 absetzen. Begünstigt wurde dieser Zwischenspurt auch von einigen bärenstarken Paraden von Tolga Ressimoglou, der an diesem Abend einen Sahnetag erwischte. Der herausgespielte Vorsprung war jedoch nur von kurzer Dauer. Bereits in der 23. Minute konnten die Gäste zum 10:10 ausgleichen. Von da an entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe bei dem sich kein Team um mehr als ein Tor absetzen konnte. Folgerichtig war dann auch der Halbzeitstand von 15:15. Erzielt hatte diesen Treffer der stark aufspielende Tobias Gruber mit einem Tor in der letzten Sekunde der ersten Hälfte über den Block der Gäste hinweg.
Im ersten Durchgang konnte Trainer Sascha Belz mit seiner Offensive recht zufrieden sein. Man spielte die Angriffe geduldig, leistete sich wenige technische Fehler und man erzielte die Tore zum richtigen Zeitpunkt. Auch das Torwartspiel war an diesem Abend auf allerhöchstem Niveau. Jedoch war die Abwehr nicht immer ganz auf der Höhe und ermöglichte den Gästen immer wieder einfache Tore aus dem Rückraum oder über die 2. Welle. Das wollte man in der zweiten Halbzeit abstellen und noch konsequenter verteidigen.
Auch zu Beginn von Halbzeit zwei konnte sich kein Team einen klaren Vorteil erspielen. Die Partie wogte hin und her. Mal war die HSG mit einem Tor in Front, mal konnte Hbi Weilimdorf/Feuerbach mit einem Treffer in Führung gehen. Trotz dieser Ausgeglichenheit war das Spiel von beiden Mannschaften hart umkämpft. Man schenkte sich gegenseitig nichts und spielte sehr körperbetont. Diese Eigenschaft war der HSG in den letzten Spielen etwas abhanden gekommen, weshalb es schön zu sehen war, dass jeder einzelne Spieler aufopferungsvoll kämpfte und auch die Ersatzspieler und Offiziellen auf der Bank das Team leidenschaftlich anfeuerten. Über einen Zwischenstand von 19:19 in der 42. Minute durch ein schön erzieltes Tor durch Julian Weller von der Linksaußen-Position gelangte man in der 49. Minute zu einem 22:22 Unentschieden. Kleine Randnotiz: Seit dem Spielstand von 10:10 in der 23. Minute ließ man kein einziges Unentschieden bis zum 22:22 in der 49. Minute aus. Auch dies ist ein Beleg für die Ausgeglichenheit des Spiels. In der Folge war es jedoch nicht die HSG, die sich absetzen konnte, sondern die Gäste aus Stuttgart zogen das Tempo an und erwarfen sich mit dem 22:24 in der 50. Minute eine Zwei-Tore-Führung. Das Momentum schien ein wenig zu kippen und nun auf Seiten der Gäste zu sein. In dieser Situation nahm die HSG eine Auszeit um sich neu zu besprechen und eine wichtige taktische Maßnahme umzusetzen. Ab sofort agierte man nicht mehr in der 6:0 Abwehrformation sondern in einem mannbezogenen 4:2 Deckungsverbund. Diese Maßnahme verfehlte seine Wirkung nicht. Die HSG erzwang Fehler der Gäste und schaffte beim 27:27 in der 58. Minute den Ausgleich. Auch hier hatte wieder Tolga Ressimoglou im Tor entscheidenden Anteil, der mit wieselflinken Paraden seine Mannen im Spiel hielt und die gegnerischen Schützen zur Verzweiflung trieb. Gut 40 Sekunden vor dem Schlusspfiff konnte die HSG durch einen 7m-Treffer von Julian Weller sogar in Führung gehen. Diese wurde jedoch postwendend zum 29:29 ausgeglichen. Die HSG hatte jedoch den letzten Angriff bei noch gut 20 Sekunden auf der Uhr. Man entschied sich dazu den eingelaufenen Fabian Fritz am Kreis anzuspielen. Doch die Abwehr der Gäste war auf dem Posten, sodass dieser keinen gezielten Wurf abgeben konnte. So blieb es beim gerechten 29:29 Unentschieden.
Für die HSG ist dies definitiv ein Punktgewinn, viel wichtiger ist jedoch, dass man mit dieser tollen kämpferischen Leistung einen Schritt in die richtige Richtung gemacht hat und nun wieder etwas euphorischer in die Zukunft blicken kann. Beste Torschützen auf Seiten der HSG waren der wieder einmal überragende Lucas Pecoroni sowie der sehr treffsichere Tobias Gruber mit jeweils 7 Treffern. Außerdem konnte Julian Weller mit 6 Treffern überzeugen.
Weiter geht es für die HSG am nächsten Sonntag, den 21.10.2018 um 18 Uhr gegen den TV Oeffingen. Man kennt das Team noch von der Aufstiegsrelegation in die Landesliga von vor zwei Jahren. Damals konnte man das Heimspiel knapp gewinnen, verlor jedoch auswärts recht deutlich. Hier ist also noch eine Rechnung offen, die man gerne begleichen würde. Knüpft die HSG an die starke Leistung des letzten Spiels an, so ist auch die kommende Auswärtsaufgabe nicht unlösbar.
Es spielten: Johannes Hofmann, Tolga Ressimoglou (beide Tor); Michael Müller (1), Julian Nothdurft (2), Fabian Fritz (3), Jonathan Leipold (1), Lucas Pecoroni (7), Christoph Boitin, Alexander Belz, Tobias Gruber (7), Julian Weller (6/2), Bernd Pröger (1), Nicolai Plapp (1)