Aber der Reihe nach: Die Anfangsphase der Partie verschlief die HSG komplett. Es schien fast so als ob die Spieler gedanklich nicht ganz bei der Sache waren. Über ein 5:1 in der 6. Minute setzten sich die Gastgeber bis zur 18. Minute gar auf 12:5 ab. Verantwortlich dafür waren eine sehr hohe Fehleranzahl in der eigenen Offensive, eine völlig indisponierte Abwehr, die sich immer wieder ausspielen lies, sowie einige strittige Schiedsrichterentscheidungen die zu Ungunsten der HSG ausgelegt wurden. Alles in allem war es eine sehr trostlose Vorstellung der HSG über weite Strecken der ersten Halbzeit, was den zahlreich mitgereisten Fans einige Sorgenfalten auf die Stirn trieb. Trainer Sascha Belz erkannte, dass speziell die Abwehr gestärkt werden musste um eine Wende herbeiführen zu können. Was kann es da besseres geben als einen Zwei-Meter-Hünen in der Deckung zu haben? Richtig, zwei Zwei-Meter-Hünen in die Abwehr zu stellen. Folglich wechselte Sascha Belz sich selbst ein und bildete zusammen mit Philipp Nentwich ein starkes Duo im Mitelblock. Die Hausherren taten sich in der Folge tatsächlich schwer Tore zu erzielen, dennoch konnte der Rückstand bis zur Pause lediglich auf 10:15 verkürzt werden.
In der Halbzeitansprache machte Sascha Belz nochmal auf die Fehler aufmerksam, die die HSG im ersten Durchgang begangen hatte. Und das waren leider jede Menge, denn auch in der Offensive war ordentlich Sand im Getriebe und auch die Torhüterleistung war bis zu diesem Zeitpunkt keineswegs überzeugend. Am allerwichtigsten jedoch war es nicht die Köpfe hängen zu lassen, sondern bis zum Schluss zu kämpfen und nicht aufzugeben. So sollte dann auch die Marschroute für den zweiten Durchgang sein: Über den Kampf ins Spiel finden, in der Abwehr sicher stehen und in der Offensive die sich bietenden Chancen besser zu nutzen und die Fehlerzahl verringern.
Man merkte der HSG an, dass Sie sich für die zweiten 30 Minuten einiges vorgenommen hatte. Die Körpersprache war eine ganz andere und der absolute Wille den Rückstand aufzuholen war in den Gesichtern der Spieler abzulesen. Bis zum Stand von 14:18 aus Sicht der HSG in der 38. Spielminute gelang es nicht den Rückstand entscheidend zu verkürzen. Danach drehte die HSG aber mächtig auf und erzielte 5 Treffer in Folge zur 19:18 Führung in der 44. Minute. Entscheidenden Anteil an diesem Lauf hatte Tobias Gruber, der sowohl in der Abwehr als auch im Angriff überzeugende Aktionen ablieferte. Auch in der Folge blieb die HSG tonangebend. Die Abwehr packte nun kräftig zu und war dicht am ballführenden Spieler, sodass sich der TV Tamm extrem schwer tat Tore zu erzielen. Zudem hielt Julian Danner hervorragend und konnte in dieser Phase sogar zwei Siebenmeterwürfe entschärfen. So gelang es der HSG bis zur 54. Minute einen 24:21 Vorsprung herauszuspielen. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass die HSG in diesem Spiel kein Tor mehr erzielen würde. Aber leider scheiterten sowohl Fabian Fritz als auch Lucas Pecoroni und Jonathan Leipold mit ihren Wurfversuchen ein Tor für die HSG zu erzielen. Stattdessen holte der TV Tamm Tor um Tor auf und stellte in der 59. Minute den Ausgleich her. Auch der letzte Angriff des Spiels gehörte den Hausherren, den Wurf aus halbrechter Position konnte Julian Danner jedoch halten und somit trennten sich beide Teams 24:24 Unentschieden. Für die HSG ist dieses Ergebnis Gold wert, da man nun mit einem Sieg im letzten Heimspiel gegen den SKV Oberstenfeld 2 die Meisterschaft klarmachen kann. Beste Torschützen auf Seiten der HSG waren Fabian Fritz und Lucas Pecoroni mit jeweils 6 Torerfolgen.
Die zahlreich angereisten HSG Fans machten bereits die Partie in Tamm zu einem Heimspiel und werden ihr Team sicher auch beim letzten und entscheidenden Saisonspiel gegen den SKV Oberstenfeld 2 nächsten Samstag, den 28.04.2018 um 20 Uhr in der Sulzbacher Sporthalle lautstark unterstützen. Die HSG ist nun bereits seit 3 Jahren zuhause unbesiegt und möchte diesen Nimbus wahren und mit einem Sieg die Meisterschaft in der Bezirksliga unter Dach und Fach bringen.
Es spielten: Julian Danner, Johannes Hofmann (beide Tor); Michael Müller, Philipp Nentwich (3), Benedikt Strozynski, Fabian Weller (1), Fabian Fritz (6), Jonathan Leipold (2), Lucas Pecoroni (6), Christoph Boitin, Andreas Vogelmann (1), Alexander Belz, Tobias Gruber (3), Julian Weller (2)
